Manchmal hat man Glück und erwischt einen dieser besonderen Wintertage. Einen mit Pulver auf der Piste und Sonne im Gesicht, von dem man noch lange an nebelgrauen Bürotagen zehren wird. So einen, wie an diesem letzten Ferien-Freitag im Südtiroler Ratschings bei Sterzing.
Für die Einheimischen beginnt er damit, die Schneemengen vom Vortag von den Nebenstraßen und aus Einfahrten zu räumen. Für uns Skiurlauber ist er das pure Vergnügen. Samtig weich liegt Powder auf den Pisten. Zwischen den präparierten Strecken wird’s knietief. Trotz herrlicher Bedingungen ist der Andrang im Skigebiet überschaubar. Wobei der angenehm geordnete Eindruck sicher auch dem neuen, modernen Servicegebäude an der Talstation geschuldet ist. Auf mehreren Etagen ist vom Parkhaus über Skiverleih und Skidepot bis zum Lifteinstieg alles bequem auf engstem Raum untergebracht. Von hier geht es ohne Wartezeit in der Gondel hinauf. Droben lassen wir das schön angelegte und vom übrigen Betrieb abgetrennte Kinderskigelände links liegen. Im Funpark sind noch die Pistenraupen dabei, den Neuschnee von den Schanzen zu räumen.
Über die Wasserfalleralm fahren wir ganz hinüber zum Saxner I. Abseitstouren sind an einem lawinengefährlichen Tag wie diesem tabu. Aber es gibt ein paar unpräparierte Streifen zwischen den Pisten, auf denen es richtig Tiefschnee gibt. Bis Mittag tummeln wir uns rund um die Saxnerhütte bis uns Hunger und von Süden her aufziehender Nebel die Waldabfahrt hinunter treiben nach Blosegg. Eine klassische rote Piste, einfach zu fahren aber ein großes Vergnügen. Noch einmal fahren wir hinauf und auf der anderen Seite der Sesselbahn die Blosegg-Abfahrt hinunter. Auch hier führt das breite Schneeband durch den Wald und uns direkt zum „Midls Kostn“. Einen Augenblick zögern wir, beschließen dann aber für den netten Platz vor der kleinen Hütte mit der dicken Schneehaube die Ballermann-Musik zu überhören. Dafür ist das Essen, das die Bedienung vom nahen Gasthaus herüber trägt, richtig gut. Der Kaiserschmarren schmeckt nicht nach Fertigmischung und die Skiwasser-Spezialisten der Familie schwärmen vom Geschmack des Hütten-Klassikers.
Gestärkt fahren wir hinunter ins Tal und mit der Gondel wieder hinauf. Für den Nachmittag geht’s in den Bereich zwischen dem geräumigen Funpark und der Funslope am Enzian-Sessel, dem vom Sportverein für Torhungrige ausgeflaggten Riesenslalom und der Kalcher Alm. Auch hier fährt es sich angenehm entspannt und die Bedingungen sind perfekt. Nur ziehen immer öfter die Wolken herein und nehmen schlagartig jede Sicht. Irgendwann im Blindflug entscheiden wir uns fürs Hotel-Hallenbad, fahren ins Tal und steigen direkt gegenüber der Liftkasse in den kostenlosen Skibus, der uns in einer Viertelstunde im benachbarten Jaufental direkt vor dem Almina absetzt.
Das größte Skigebiet im Oberen Wipptal mit seinen 25 km überwiegend leichten bis mittelschweren Pisten, modernen Liftanlagen (bis auf einen charmanten Zubringer) und optimal präparierten Hängen hat uns absolut überzeugt. Mangelnde Größe und das Fehlen schwarzer Abfahrten macht die entspannte Atmosphäre locker wett. Wer hierher kommt, ist eher nicht auf persönliche Höhenmeter- und Pistenkilometer-Rekorde aus.
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Heidi Siefert
Ratschings im Web-Viewer von „Schnee und mehr – Der Skiatlas“: Sterzing / Eisacktal
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