Manchmal ist weniger mehr. In Zeiten immer größerer Skischaukeln und Skigebietszusammenschlüsse, die mindestens 150 Pistenkilometern bieten und preislich in der obersten Liga mitspielen, lohnt sich ein Blick auf die Skiorte, die den Anschluss schlicht verpasst haben – oder mit dem zufrieden sind, was sie haben. Abgesehen davon ist ein kleines, überschaubares Skigebiet für den Großteil der Skifahrer vollkommen ausreichend und im Grunde das bessere Ziel. Innerkrems in Kärnten etwa bietet solide 39 Pistenkilometer, verteilt auf sonnige, perfekt geneigte Hänge unter der Zechnerhöhe und vis-a-vis am Grünleitennock. Inmitten der durchwegs skifreundlichen Nockberge ist Innerkrems bis heute ein beschauliches Wintersportrevier geblieben. Aber eines, in dem sich die besten Skifahrer der Welt treffen: Der steile Slalomhang mit neuer Beschneiungsanlage wird gerne von Trainingsteams gebucht. Abgesehen davon ist Innerkrems ein familienfreundliches Revier, die Hotels liegen direkt an der Piste, der Skikindergarten ist nur ein paar Meter entfernt, die Abfahrten zwischen 1550 und 2188 Meter Höhe sind überaus kurzweilig. Natürlich gibt es auch gemütliche Hütten, einen Funpark und seit diesem Winter einen neuen Skitouren-Lehrpfad. Es fehlt also an nichts, dafür gibt es viel Platz, weder lästiges Gedrängel auf den Pisten noch Schlangen an den Liften und keine Orientierungsprobleme – alle Abfahrten enden unten in Innerkrems. Und wer es noch ruhiger will, der fährt ins Nachbartal und macht gefühlt eine Zeitreise zu den Anfängen des Skisports. Mitten in den Nockbergen versteckt entdeckt man in Schönfeld ein Winterparadies mit traumhafter Loipe, zwei Schleppliften – und ausschließlich Naturschneepisten.
Stefan Herbke
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